Auswahl und Wartung eines Feuerlöschers ist Expertensache

Brandschutz ist ein essenzielles Thema, das oft unterschätzt wird, bis der Ernstfall eintritt. Ein Feuer kann verheerende Folgen haben – für Menschenleben, Gebäude und Unternehmenswerte. Ein wichtiger Baustein im präventiven Brandschutz ist der Feuerlöscher. Viele Entstehungsbrände können damit erfolgreich bekämpft werden, sei es im gewerblichen Umfeld, in industriellen Anlagen oder auch im privaten Bereich wie Haus, Wohnung oder Auto. Doch die Auswahl des richtigen Feuerlöschers ist weit komplexer, als es auf den ersten Blick erscheinen mag.

Die richtige Wahl treffen: Eine komplexe Aufgabe

Die Entscheidung für einen Feuerlöscher sollte niemals pauschal getroffen werden. Es reicht nicht aus, irgendein Gerät bereitzustellen. Vielmehr muss sorgfältig analysiert werden, welche Brandgefahren am jeweiligen Einsatzort bestehen. Unterschiedliche Materialien brennen unterschiedlich und erfordern spezifische Löschmittel. Ein falsch gewählter Löscher kann im besten Fall wirkungslos sein, im schlimmsten Fall jedoch den Brand verschlimmern oder zusätzliche Gefahren verursachen, beispielsweise durch die Verteilung von brennendem Material oder elektrische Leitfähigkeit des Löschmittels. Auch die möglichen Folgeschäden durch das Löschmittel selbst – wie Verunreinigungen durch Löschpulver – müssen bei der Auswahl berücksichtigt werden.

Gesetzliche Vorgaben und Haftungsrisiken

Der Gesetzgeber und die Berufsgenossenschaften machen klare Vorgaben zur Ausstattung von Arbeitsstätten und öffentlichen Bereichen mit Feuerlöschern. Technische Regeln für Arbeitsstätten, wie die ASR A2.2 „Maßnahmen gegen Brände“, definieren die Mindestanforderungen an Anzahl, Art und Platzierung von Feuerlöschern basierend auf der Brandgefährdung eines Bereichs. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften kann nicht nur zu Bußgeldern führen, sondern im Schadensfall auch erhebliche haftungsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Unternehmer und Betreiber stehen in der Verantwortung, für eine adäquate und vorschriftsmäßige Ausstattung zu sorgen. Eine unsachgemäße Auswahl oder mangelnde Wartung kann im Brandfall den Versicherungsschutz gefährden und zu persönlicher Haftung führen.

Welcher Löscher für welchen Brand?

Um die richtige Auswahl zu treffen, ist das Verständnis der Brandklassen entscheidend.

Pulverlöscher: Diese Geräte sind oft mit ABC-Löschpulver gefüllt und decken somit Brände fester Stoffe (Brandklasse A), flüssiger Stoffe (Brandklasse B) und Gase (Brandklasse C) ab. Sie bieten eine sehr hohe und schnelle Löschwirkung. Der Nachteil ist jedoch die starke Verunreinigung durch das Pulver, das sich fein verteilt und in elektrische Geräte eindringen kann. Sie eignen sich gut für Außenbereiche oder unempfindliche Umgebungen.

Schaumlöscher: Sie sind primär für die Brandklassen A und B konzipiert. Das Schaummittel bildet einen dichten Film auf dem Brandgut, erstickt die Flammen und kühlt gleichzeitig. Der große Vorteil liegt in den deutlich geringeren Löschmittelrückständen im Vergleich zum Pulver, was sie ideal für Büros, Verkaufsräume oder Verwaltungsbereiche macht.

Kohlendioxid-Löscher (CO2-Löscher): Diese Löscher sind Spezialisten für die Brandklasse B. Da Kohlendioxid gasförmig ist und rückstandsfrei löscht, sind sie die erste Wahl für empfindliche technische Anlagen wie EDV-Räume, Serveranlagen, Labore oder elektrische Betriebsräume. CO2 ist elektrisch nicht leitend, verdrängt jedoch den Sauerstoff, weshalb in engen Räumen Vorsicht geboten ist. Hier ist es entscheident, dass der Fachbetrieb die Größe des Feuerlöschers passend zum Raum berechnet wird.

Fettbrandlöscher: Speziell für die Brandklasse F entwickelt, sind sie unverzichtbar in Küchen, Kantinen und Gastronomiebetrieben,( wo mit Speiseölen und -fetten gearbeitet wird.  Jede Speise enthält Fette und Speisen. Wenn sie erhitzt werden entsteht grundsätzlich die Fettbrandgefahr. Dies wird meist unterschätzt. Das spezielle Löschmittel bildet beim Auftreffen auf brennendes Fett eine Sperrschicht (Verseifung), die die Sauerstoffzufuhr unterbindet und den Brand sicher löscht, ohne die Gefahr einer Fettexplosion, wie sie bei Wasser oder ungeeigneten Löschern besteht. Moderne Fettbrandlöscher decken oft auch die Klassen A und B ab.

Die Auswahl und Platzierung von Feuerlöschern erfordert Fachwissen über Brandrisiken, Löschmittelwirkungen und gesetzliche Bestimmungen. Als Ihr kompetenter Partner im Brandschutz beraten wir Sie umfassend und helfen Ihnen, die optimale Lösung für Ihre spezifischen Anforderungen zu finden – für maximale Sicherheit und Rechtssicherheit. Vertrauen Sie auf unsere Expertise.